Währungsoptionsscheine

Inhaber von Währungsoptionsscheinen sind dazu berechtigt, eine ausgesuchte Währung innerhalb einer festgelegten Zeitspanne zu einem vereinbarten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Damit funktionieren sie genauso wie Aktienoptionsscheine mit dem Unterschied, dass Währungen statt Wertpapieren bezogen werden können.

Funktionsweise von Währungsoptionsscheinen

Währungsoptionsscheine erfüllen zwei Funktionen: sie sind auf der einen Seite Spekulationsobjekt und sichern auf der anderen Seite Geschäfte ab. Der Besitzer des Währungsoptionsscheins sichert sich durch den Kauf das Recht dazu, künftig eine Währung zu beziehen und dafür den heutigen Wechselkurs zu bezahlen. Ein Beispiel:
Der aktuelle EUR/USD-Kurs liegt bei 1:1 (bzw. 1,00). Ein Spekulant kauf einen Währungsoptionsschein und investiert 10.000 Euro. In den kommenden sechs Monaten – der Laufzeit des Finanzprodukts – ist er dazu berechtigt, diese 10.000 Euro zum heutigen Wechselkurs von 1:1 in Dollar umzutauschen. Es sind jetzt insgesamt drei Szenarien denkbar:

• Der Euro verliert an Stärke und der Wechselkurs sinkt auf Werte unter 1,00. Für seine 10.000 Euro würde der Anleger in sechs Monaten beispielsweise nur noch 9.000 Dollar erhalten, wenn der Kurs auf 0,90 sinkt. Durch den Währungsoptionsschein hat der Spekulant Gewinn erzielt, tauscht er doch seine 10.000 Euro in 10.000 Dollar. Den Dollarbetrag kann er anschließend wieder in Euro tauschen – und erhält dafür 11.111,11 Euro.
• Der Euro gewinnt an Stärke und der Kurs steigt auf Werte über 1,00. Dann macht der Spekulant Verluste, weil er seine Option innerhalb der sechs Monate einlösen muss. Bei einem Kurs von 1,10 erhielte er beispielsweise 11.000 Dollar für seine 10.000 Euro. Aufgrund des Optionsscheines muss er das Geld aber zum festgelegten Kurs von 1,00 beziehen und bekommt nur 10.000 Euro.
• Verändert sich der Kurs hingegen nicht, ist der Währungsoptionsschein quasi wirkungslos.

Währungsoptionsscheine in der Wirtschaft

Das zweite Einsatzgebiet von Währungsoptionsscheinen sind Geschäfte zwischen Unternehmen, die aus unterschiedlichen Währungsräumen stammen. Oft wird ein Geschäft schon heute beschlossen, muss aber erst in einigen Monaten bezahlt werden. Damit kein Unternehmen Gewinn oder Verlust aus den Veränderungen der Wechselkurse während dieser Zeitspanne trägt, werden die Geschäfte zu heutigen Kurs abgeschlossen und die entsprechenden Zahlungen in der Zukunft durch Währungsoptionsscheine abgesichert.

Währungsoptionsscheine – Erklärung & Definition – Zusammenfassung

• Währungsoptionsscheine berechtigen zum Bezug einer Währung in der Zukunft zum heutigen Kurs
• Dadurch kann auf steigende oder fallende Währungskurse spekuliert werden
• Unternehmen nutzten die Finanzprodukte, um Geschäfte mit Konzernen aus anderen Währungsräumen abzusichern