Wachstumspolitik


Kurz & einfach erklärt:

Wachstumspolitik verständlich & knapp definiert

Staaten streben mit einer Wachstumspolitik an, ihr Bruttoinlandsprodukt durch ansprechende Wachstumsraten zu erhöhen. Dadurch versprechen sie sich positive Effekte wie höhere Steuereinnahmen und eine niedrige Arbeitslosigkeit. Dieses Ziel lässt sich mit vielfältigen Maßnahmen verwirklichen, wobei diese teilweise umstritten sind.
notes Inhalte

Staatliche Wachstumspolitik zielt darauf, das Wirtschaftswachstum nachhaltig zu erhöhen. Dem Staat stehen dafür vielfältige Maßnahmen wie Investitionen und Änderungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen offen. Ein Streitpunkt bildet häufig die Frage, ob angebotsorientierte oder nachfrageorientierte Ansätze besser sind.

Ziel der Wachstumspolitik

Die Generierung von Wirtschaftswachstum stellt das wesentliche Ziel der Wirtschaftspolitik dar. Ein hohes Wachstum geht mit mehreren Vorteilen einher:

  • hohe Steuereinnahmen und damit größere finanzpolitische Spielräume
  • niedrige Arbeitslosigkeit, hohe Beschäftigungsquote
  • sozialer Frieden

Es gibt aber auch kritische Stimmen, welche das Streben nach Wachstum infrage stellen. Sie weisen darauf hin, dass Wachstum nicht grundsätzlich dem Allgemeinwohl dienen müsse. Wachstum könne insbesondere Umweltzerstörung bedeuten. Sie bezweifeln zudem den Zusammenhang zwischen Wachstum und einem Mehr an Lebensqualität. Ein Zuwachs könne zulasten der Menschen erfolgen, wenn diese zum Beispiel länger arbeiten müssten.

Angebotsorientierte Wirtschaftspolitik

Dieser Ansatz bezweckt, die Rahmenbedingungen für Unternehmen zu verbessern. Zu den typischen Forderungen zählen Deregulierung, die Senkung von Unternehmenssteuern und die Reduzierung von Sozialleistungen. Restriktionen wie Arbeitsgesetze und Umweltgesetze lehnen die Befürworter zumindest ab einem gewissen Maß ab. Der Staat soll sich weitgehend aus der Marktwirtschaft heraushalten und so den Marktteilnehmern weitgehende Freiheiten garantieren.

Nachfrageorientiertes Konzept

Bei diesem Konzept steht im Vordergrund, dass der Staat sowie die Tarifpartner die Binnennachfrage stärken sollen. Das lässt sich unter anderem mit einer höheren Beschäftigung im öffentlichen Dienst, mit Steigerungen der Sozialleistungen und Investitionen in die Infrastruktur erreichen. Auch eine Erhöhung von Mindest- und Tariflöhnen dienen diesem Ziel. Die These lautet: Wenn die Menschen mehr Geld für den Konsum zur Verfügung haben und der Staat durch Investitionen Unternehmen zu Aufträgen verhilft, wächst die Wirtschaftsleistung. Die angebotsorientierte Wirtschaftspolitik greifen die Befürworter nicht nur aufgrund der angeblichen Erfolglosigkeit an, sondern weil sie zudem soziale Ungerechtigkeiten befürchten.

Investitionen in die Bildung

Auf die Bedeutung von Bildung und Forschung können sich in der Regel Vertreter beider Konzepte einigen. Die Stärke einer Volkswirtschaft hängt wesentlich vom Know-how der Arbeitnehmer und Selbstständigen ab. Zugleich führen staatliche sowie private Investitionen in Forschung und Entwicklung zu Innovationen, welche die internationale Wettbewerbsfähigkeit gewährleisten.

Weitere Faktoren

Bei der Wachstumspolitik handelt es sich um eine komplexe Thematik, die zahlreiche zusätzliche Aspekte umfasst. So kann die Handelspolitik das Wirtschaftswachstum positiv beeinflussen. Der Abbau von Handelshemmnissen durch Abkommen bietet die Chance, mehr Waren und Dienstleistungen zu exportieren. Eine wichtige Rolle spielt auch die Geldpolitik. Niedrige Notenbankzinsen erleichtern zum Beispiel die Kreditaufnahme für Investitionen und Konsum, was wirtschaftliche Impulse setzt. Wenn die Inflation aufgrund einer lockeren Geldpolitik aber zu stark steigt, drohen negative Effekte.

Wachstumspolitik - Zusammenfassung:

  • zielt auf höheres und nachhaltiges Wirtschaftswachstum
  • zahlreiche Einflussfaktoren und mögliche Maßnahmen
  • angebotsorientierte versus nachfrageorientierte Ansätze
  • wirtschaftliche Rahmenbedingungen und Investitionen

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