Optionsanleihe


Kurz & einfach erklärt:

Optionsanleihe verständlich & knapp definiert

Neben der regelmäßigen Zahlung von Zins- und Tilgungsraten beinhaltet eine Optionsanleihe für den Gläubiger entweder das Recht auf Änderung des Tilgungsplans, das Recht zum Umtausch der Anleihe oder das Recht zur Konvertierung der Anleihe in Unternehmensaktien oder in neu ausgegebene Unternehmensanleihen.
notes Inhalte

Eine Optionsanleihe stellt ein festverzinsliches Wertpapier dar, welches mit einem Bezugsrecht zum Erwerb von Aktien (Option) ausgestattet ist. Optionsanleihen sind eine besondere Art der Schuldverschreibung, die Forderungsrechte gegenüber einem Gläubiger verbrieft. Langfristig verstandene Schuldverschreibungen werden Anleihen, bzw. Obligationen genannt.

Bezugsrecht der Optionsanleihe

Da es sich bei Optionsanleihen um Schuldverschreibungen handelt, sichert der Schuldner dem Gläubiger Zinszahlungen und die Rückzahlung des Nominalwertes der Anleihe nach Ablauf der Laufzeit zu. Dieses Forderungsrecht wird um das Optionsrecht (in Form eines Optionsscheins) ergänzt. Dieses äußert sich in dem zusätzlich verbrieften Bezugsrecht auf Aktien, die sogenannte Aktienoption.

Für Unternehmen stellen Optionsscheine eine günstige Variante der Finanzierung dar, da durch die Ausgabe von Optionsscheinen geminderte Zinszahlungen anfallen. Für den Anleger stellt die Optionsanleihe eine Verbindung aus Aktie und Anleihe dar. Voraussetzung für die Ausgabe von Optionsanleihen ist eine bedingte Kapitalerhöhung.

Beispiel Optionsanleihe

Eine Optionsanleihe mit einem Zinssatz von 4,0% zu einem Nennwert von 10.000 Euro ist mit jeweils 10 Optionsscheinen ausgestattet. Das Bezugsrecht ist 1 zu 2. Das heißt, dass 2 Optionsscheine zum Bezug einer Aktie berechtigen. Eine einzelne Optionsanleihe würde dann zum Bezug von 10 * 2 = 20 Aktien berechtigen.

Abgrenzung zu Wandelschuldverschreibungen

Sowohl Options-, als auch Wandelschuldverschreibungen sind fest verzinsliche Wertpapiere. Allerdings werden Optionsanleihen beim Aktienbezug nicht, wie Wandelanleihen in Zahlung gegeben. Bei den Wandelanleihen wird durch die Wandlung der Schuldverschreibung aus Fremdkapital dann Eigenkapital, wodurch der Gläubiger zum Anteilseigner des Unternehmens wird. Bei der Optionsanleihe bleibt der Anteil an Fremdkapital gänzlich erhalten, zusätzlich kommt allerdings ein Anteil Eigenkapital durch den Aktienerwerb des Gläubigers hinzu. Dieser ist danach aus rechtlicher Sicht Gläubiger und Anteilseigner zugleich.

Handel mit Optionsanleihen

Optionsanleihen können börslich gehandelt werden. Da das Optionsrecht in einem gesonderten Wertpapier, dem Optionsschein, ausgestellt wird, gibt es drei verschiedene Börsennotierungen:

  • Kurs der ursprünglichen Anleihe (inkl. Optionsschein)
  • Kurs der Anleihe ohne Optionsschein
  • Kurs für den Optionsschein

Optionsanleihe– Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Schuldverschreibung mit zusätzlichem Bezugsrecht auf Aktien
  • Festverzinsliches Wertpapier, welches beim Erwerb von Aktien erhalten bleibt
  • Wird mit und ohne Optionsschein an der Börse gehandelt; der Optionsschein selbst wird ebenfalls gehandelt

Weiterführende Artikel:

Emission: Unter Emission ist im betriebswirtschaftlichen Sinne die Ausgabe von Aktien und anderen Wertpapieren zu verstehen. Die Platzierung dieser ...


Aktienindex: Ein Aktienindex ist eine Kennzahl, welche die Entwicklung ausgewählter Aktienkurse widerspiegelt. Der Index soll die Entwicklung ...


Bezugsverhältnis: Das Bezugsverhältnis stellt im Aktienrecht ein Verhältnis dar, in dessen Umfang ein Anteilseigner junge Aktien zu seinen ...


Bookbuildungverfahren: Das Bookbuilding-Verfahren (zu Deutsch Orderbuch-Verfahren) ist ein Emissionsverfahren, mit dessen Hilfe die Ausgabe von ...


Börsengesetz: Das deutsche Börsengesetz (BörsG) regelt den geschäftlichen Verkehr an der Börse. Es betrifft ausschließlich ...


Branchenfonds: Branchenfonds sind Investmentfonds, die das Kapital der Anleger überwiegend in Aktien eines bestimmten Wirtschaftszweiges ...

whatshot Beliebteste Artikel