Neoliberalismus
Neoliberalismus verständlich & knapp definiert
Unter Neoliberalismus versteht man eine Wirtschaftstheorie, bei der dem Markt freien Lauf gelassen wird. Dabei werden von der Regierung marktorientierte Reformen vorgenommen. Darunter gehört die Deregulierung, die Privatisierung und die Reduktion von staatlichen Sozialleistungen.- chevron_right Der Neoliberalismus in Deutschland
- chevron_right Der Begriff im heutigen Sprachgebrauch
- chevron_right Das Wichtigste zum Thema Neoliberalismus auf einen Blick:
Der Begriff Neoliberalismus setzt sich aus dem altgriechischem neos (neu) und dem lateinischen liberalis (betrifft die Freiheit) zusammen und bedeutet entsprechend eine neue Freiheit.
Neoliberalismus wird neben der wirtschaftsgeschichtlichen Bedeutung auch im politischem Sinne verwendet. Der Begriff wurde erstmals von Bernard Lavergne, einem französischem Ökonom, auf dem Colloque Walter Lippmann (auf Vorschlag von Alexander Rüstow) verwendet.
Er bezeichnet einen dritten Weg - neben Kommunismus und Kapitalismus. Dabei setzt er sich nicht nur deutlich von den anderen Wegen ab, sondern verhält sich diesen feindlich gegenüber. Kernpunkt der These zum Neoliberalismus war die Forderung, dass der Staat nur dann in die Wirtschaft eingreifen sollte, wenn Fehlentwicklungen die Wirtschaft bedrohten.
Der Neoliberalismus in Deutschland
In Deutschland gewann der Neoliberalismus von den 30-zigern und 40-zigern Jahren des 20. Jahrhunderts an Bedeutung. Er bildete eine wesentliche und theoretische Grundlage für die Soziale Marktwirtschaft. Der letztere Begriff gewann an Bedeutung, während der Neoliberalismus in diesem aufging.
Erst um 1970 herum wurde Neoliberalismus wieder akut und erfuhr eine neue Bedeutung. Während der ursprüngliche Neoliberalismus ein Sozialwesen sah, dass sich aus einem starken Markt heraus entwickeln würde, sahen nun viele den Begriff negativ besetzt. Sie sahen die Bedeutung des Neoliberalismus als Abschaffung einer sozialen Sicherheit zugunsten einer freien Wirtschaft.
Der Begriff im heutigen Sprachgebrauch
Der Neoliberalismus, wie er heute sprachlich verwendet wird, hat nur noch wenig mit dem ursprünglichen Neoliberalismus zu tun. Häufig wird er als politisches Schlagwort verwendet, insbesondere dann, wenn Verschiebungen zugunsten des Marktes erfolgen.
In der Öffentlichkeit ist sein Image deshalb eher negativ und wird häufig mit dem Liberalismus gleichgesetzt. So wird der Begriff gerne eingesetzt, wenn die Staatsquote reduziert wird, staatliche Aufgaben privatisiert und der Kapitalverkehr dereguliert wird.
Das Wichtigste zum Thema Neoliberalismus auf einen Blick:
- Neoliberalismus bezeichnet ursprünglich eine gesellschaftliche Strömung, die sich von Kapitalismus und Kommunismus deutlich unterscheidet
- der Staat soll nur dann in die Wirtschaft eingreifen, wenn Fehlentwicklungen drohen
- heute ist der Begriff ein politisches Schlagwort
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