Merkantilismus


Kurz & einfach erklärt:

Merkantilismus verständlich & knapp definiert

Der Merkatilismus bezeichnet ein Wirtschaftspolitik, die durch massive Eingriffe des Staates in die Wirtschaft geprägt ist. Dabei sollten die Staatseinkünfte und die nationale Wirtschaftskraft erhöht werden.

Der Merkantilismus stellt ein Wirtschaftskonzept dar, welches in der Zeit des Absolutismus zwischen dem 16. und dem 18. Jahrhundert weit verbreitet war. Zahlreiche absolutistisch Herrschende haben es in die Praxis umgesetzt. Sie verfolgten damit das Ziel, die Staatseinnahmen zu erhöhen. Diese Einnahmen waren dringend nötig, um die rasch steigenden Kosten für die neu geschaffenen stehenden Heere, für den vergrößerten Beamtenapparat und für die kostspielige Repräsentation am Hof zu finanzieren.



Merkantilisten strebten hierfür die Erwirtschaftung umfangreicher Überschüsse im Außenhandel an. Um diese zu erreichen, realisierten sie einen massiven Staatsinterventionismus. Zum einen förderten sie die produktiven, inländischen Kräfte und den Export von Waren. Zum anderen behinderten sie die ausländische Konkurrenz mit Schutzzöllen. Dieses Wirtschaftskonzept wurde ab dem 18. Jahrhundert zunehmend von der Idee abgelöst, dass von einem internationalen Warenaustausch alle Beteiligten profitieren können. Heute dominiert das Konzept des Freihandels, es zeigen sich in einigen Staaten jedoch neomerkantilistische Tendenzen. Der Merkantilismus gilt als erste fundierte Wirtschaftstheorie der Geschichte.

Instrumente des Merkantilismus

Beim Merkantilismus handelt es sich um ein umfangreiches Konzept mit vielfältigen konkreten Maßnahmen. Dazu zählen Maßnahmen, mit denen Merkantilisten die Wirtschaft modernisiert haben:

  • Vereinheitlichung des Münzwesens
  • Abschaffung von Binnenzöllen
  • Abbau von Zunftprivilegien
  • Förderung von Manufakturen als erster Schritt zur späteren Industrialisierung

Darüber hinaus visierten die Verantwortlichen aus zwei Gründen ein hohes Bevölkerungswachstum an: Erstens führte ein Zuwachs zu einer erhöhten Binnennachfrage und damit zu Wirtschaftswachstum. Zweitens bedeutete ein Überschuss an Arbeitskräften niedrige Lohnkosten, wodurch die Manufakturen international wettbewerbsfähig produzieren konnten.

Diese Wettbewerbsfähigkeit sollte in Kombination mit der aktiven Förderung von Exporten und Schutzzöllen für hohe Handelsbilanzüberschüsse sorgen und das Wirtschaftswachstum ebenfalls ankurbeln. Von den Schutzzöllen waren nur Rohstoffe ausgenommen, die es im eigenen Land nicht gab. Zölle hätten bei diesen Waren die einheimische Produktion verteuert. Alles war darauf ausgerichtet, den inländischen Unternehmen möglichst hohe Gewinne zu bescheren.

Das ging so weit, dass Merkantilisten auch den gesamten Transport von Exportgütern von inländischen Firmen durchführen lassen wollten. Die Problematik am merkantilistischen Konzept war, dass viele Staaten dieselben Maßnahmen wie Schutzzölle umsetzten. Entsprechend entstanden Wirtschaftskriege, teilweise begründeten diese reale Kriege. Heute sehen die meisten Ökonomen diesen Ansatz skeptisch. Sie honorieren aber die Modernisierungsleistungen wie den Abbau von Zunftprivilegien.

Merkantilismus - Zusammenfassung:

  • Wirtschaftskonzept mit umfangreichen Staatseingriffen
  • verbreitet in Zeiten des Absolutismus
  • Ziel: stark wachsende Ausgaben durch rasant wachsende Einnahmen decken
  • Handelsbilanzüberschuss angestrebt, unter anderem durch Schutzzölle
  • teilweise auch Modernisierung der Wirtschaft

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