Long Straddle


Kurz & einfach erklärt:

Long Straddle verständlich & knapp definiert

Long Straddle ist eine Optionsstrategie, bei der Anleger sowohl eine Put- als auch eine Long-Position eröffnen. Damit profitiert der Trader bei stark steigenden, aber auch stark fallenden Kurses eines Wertpapiers.
notes Inhalte

Der sogenannte Long Straddle ist eine Strategie beim Handel mit Optionen. Dabei kauft der Anleger eine Call- und eine Put-Option und profitiert grundsätzlich von sich stark verändernden Kursen. Allerdings kann der Trader noch nicht vorhersagen, ob sich die Kurse stark positiv oder stark negativ ändern werden.

Sinn und Zweck von Long Straddle

Geht der Anleger eine sogenannte Long Straddle Strategie ein, kauft er zwei verschiedene Optionen:

  • (Long-)Call-Option: Mit dieser Option erwirtschaftet der Anleger einen Gewinn, wenn sich die Kurse relativ stark positiv entwickeln.
  • (Put-)Call-Option: Die zweite Option zielt in die komplett andere Richtung ab. Hier macht der Anleger Gewinne, wenn sich die Kurse des Basiswerts sehr negativ entwickeln.


Auf den ersten Blick mag diese zweigleisiege Strategie paradox erscheinen. Allerdings geht der Anleger beim Long Straddle davon aus, dass sich die Kurse enorm stark in eine Richtung entwickeln werden. Dabei besteht jedoch eine hohe Unsicherheit darüber, ob der Kurs nach unten oder nach oben ausschlagen wird. Deswegen schließt der Trader gleich zwei Optionen ab, die beide über dieselbe Laufzeit verfügen.

Das Verlustrisiko bei dieser Strategie ist überschaubar und beschränkt sich auf den Optionspreis. Zudem erwirtschaftet der Anleger nur dann einen Verlust, wenn sich die Kurse vergleichsweise ruhig entwickeln und kaum sinken oder steigen.

Beispiel für Long Straddle

Der Anleger möchte die Long Straddle Strategie bei der Tesla-Aktie anwenden. Das Unternehmen steht in den kommenden Monaten vor der Einführung der Massenproduktion von Elektroautos. Gelingt das Unterfangen, werden die Kurse voraussichtlich stark steigen, weil Tesla damit beweist, mehr als nur reine Innovationen zu können. Scheitert die geplante Massenproduktion hingegen, werden die Kurse einbrechen, denn allein mit der Entwicklung von Elektroautos lässt sich kein Geld verdienen. Entsprechend schließt der Anleger jetzt zwei Optionen ab:

  • Aktueller Kurs: Die Tesla-Aktie notiere derzeit bei 300 Euro.
  • Optionspreis: Der Preis für eine Aktien-Option betrage 20 Euro.
  • Long-Position: In genau sechs Monaten kann der Anleger die Tesla-Aktie zum heutigen Preis von 300 Euro kaufen.
  • Put-Position: In genau sechs Monaten kann der Anleger die Tesla-Aktie zum heutigen Preis von 300 Euro verkaufen.


Angenommen, Tesla schafft den Eintritt in den Massenmarkt. Innerhalb der nächsten Monate explodieren die Kurse förmlich, die Aktie steigt auf 400 Euro an. Seine Put-Option lässt der Anleger jetzt natürlich verfallen, denn diese bietet ihm das Recht, das Wertpapier für 300 Euro zu verkaufen – also unter Marktpreis. Allerdings zieht der Anleger die Long-Option. Hiermit kann er die Aktie noch für 300 Euro kaufen. Anschließend wird das Wertpapier am Markt direkt wieder für 400 Euro verkauft.

Mit diesem Mechanismus hat der Anleger jetzt 100 Euro Gewinn erzielt. Abgezogen werden noch zweimal der Optionspreis von je 20 Euro, so dass insgesamt 60 Euro Rendite zu Buche stehen. Hätte Tesla den Eintritt in den Massenmarkt nicht geschafft und wäre die Aktie auf 200 Euro eingebrochen, stünde exakt der gleiche Gewinn zu Buche. Dann hätte der Anleger aber seine Put-Option gezogen und die Long-Option verfallen lassen.

Long Straddle – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Long Straddle ist eine spezielle Optionsstrategie
  • Der Anleger setzt hier sowohl auf stark steigende als auch auf stark fallende Kurse
  • Angewendet wird diese Strategie vor allem bei sehr volatilen Aktien

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