Lombardkredit


Kurz & einfach erklärt:

Lombardkredit verständlich & knapp definiert

Ein Lombardkredit stellt ein kurzfristiges Darlehen dar, der gegen eine Sicherheit gewährt wird. Dabei wird z.B. Bankguthaben oder andere Güter verpfändet.
notes Inhalte

Der Lombardkredit ist ein kurzfristiges Darlehen, das Banken oder Unternehmen gegen die Stellung von Sicherheiten vergeben wird. Dabei werden Bankguthaben, bewegliche Güter oder Wertpapiere des Schuldners verpfändet.

Aufnahme des Lombardkredits

Die Laufzeit des Lombardkredits ist kurz- bis mittelfristig angelegt. Die Kreditsumme richtet sich nach der Sache, die als Pfand des Lombardkredits hinterlegt wird. Das gilt sowohl für Lombardkredite im privaten Bereich (Pfandleihe) als auch im unternehmerischen Umfeld. Bei beweglichen Waren gewährt die Bank oder der Kreditgeber maximal 66 Prozent des Werts als Darlehen. Wertpapiere können mit bis zu 75 Prozent ihres Werts beliehen werden.

 Die Rückzahlung erfolgt nicht in monatlichen Raten, sondern per Einmalzahlung. Der Schuldner muss die geliehene Summe – inklusive Gebühren und Zinsen – bis zu einem festen Stichtag zurückzahlen. Anschließend erhält er das hinterlegte Pfand zurück. Sollte der Schuldner seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen, existieren zwei Möglichkeiten:


  • Der Kreditnehmer lässt die Frist verstreichen. Das hinterlegte Pfand geht automatisch in den Besitz des Gläubigers über und kann veräußert werden.
  • Die Frist des Lombardkredits wird verlängert. Zum nächsten Zahlungstermin wachsen die Zinszahlungen und mögliche Gebühren weiter an.

Arten des Lombardkredits

In der Praxis ist zwischen insgesamt fünf Arten von Lombardkrediten zu unterscheiden. Insbesondere der Lombardkredit der Zentralbanken ist hierbei anzuführen. Er wird ausschließlich an Geschäftsbanken und mit äußerst kurzer Laufzeit vergeben. Die Banken hinterlegen hierbei eigene Wertpapiere als Sicherheit, wofür sie von der Zentralbank kurzfristige Liquidität erhalten. Der hierfür zu zahlende Zins ist im Euro-Raum einer der drei Leitzinssätze (Spitzenrefinanzierungszinssatz). Darüber hinaus können weitere vier Abgrenzungen getroffen werden:


  • Der Effektenlombardkredit wird gegen die Hinterlegung eines börsengängigen Wertpapiers – in der Regel einer Aktie – gewährt. Oft wird er dazu genutzt, weitere Wertpapiere zu finanzieren.
  • Beim Warenlombardkredit sorgen bewegliche Güter für die Absicherung des Darlehens. Diese Ware muss nicht zwangsweise bei der Bank hinterlegt werden, darf aber für die Zeit des Schuldverhältnisses weder bewegt noch verändert werden.
  • Den Wechsellombardkredit können ausschließlich Banken im Rahmen ihrer Refinanzierungspolitik nutzen.
  • In Teilen der betriebswirtschaftlichen Literatur findet sich der Begriff des unechten Lombardkredits. Dieser grenze sich insofern von den anderen Arten ab, als dass er ein besicherter Kontokorrentkredit sei. Weder in der Praxis noch im Rechtswesen existiert dieser Begriff jedoch tatsächlich.

Lombardkredit – Definition & Erklärungen – Zusammenfassung

  • Ein Lombardkredit ist ein kurzfristiges Pfandgeschäft
  • Das verpfändete Objekt dient als Kreditsicherheit und wird bei Nichtrückzahlung vom Kreditgeber veräußerst
  • Die Rückzahlung erfolgt inklusive Zinszahlungen auf einen Schlag zum Zeitpunkt der Fälligkeit

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