Limit-Order


Kurz & einfach erklärt:

Limit-Order verständlich & knapp definiert

Eine Limit Order kommt im Handel mit Wertpapieren und anderen öffentlich gehandelten Anlagen zum Einsatz. Mit dieser verpflichtet sich der Anleger (alternativ: Trader oder im Auftrag der Broker) zu einem bestimmten Preis eine vorher definierte Anzahl der Anlage zu erwerben oder abzustoßen. In der Regel beschränken Broker die Gültigkeitsdauer der Limit Order auf einen Zeitraum zwischen 1 bis 90 Tagen, danach müsste diese erneuert oder angepasst werden.
notes Inhalte

Gründe für den Einsatz einer Limit Order

Diese Orderart kommt vor allem in sehr volatilen Märkten zum Einsatz. Je nachdem, ob es sich um eine Limit Buy-Order oder eine Limit Sell-Order handelt, kann sie dazu eingesetzt werden, Anteile zu einem günstigen Preis zu erwerben oder sich gegenüber Verlusten zu schützen. Sie stellt damit außerdem sicher, dass der Anleger nicht mehr Geld in eine Anlage investiert, als er das eigentlich möchte. Zugleich kann er über die Limit Sell-Order eine "Schmerzgrenze" festlegen, wo er die mitunter weiter anhaltenden Verluste nicht mehr tragen möchte, die bisherigen Verluste (oder Gewinne) in Kauf nimmt und die Position folglich abstößt.

Praxisbeispiel für eine Limit Order

Ein Beispiel für eine Limit Order
Eine Limit Order wird für gewöhnlich automatisch ausgelöst, insbesondere beim Handel im Internet. Der Anleger betrachtet dafür den Kurs von "Anlage XY", welcher sich bei beispielsweise 5.000 Euro für 1 Stück (Einheit) bewegt. Da dem Anleger dieser Preis zu hoch ist und er außerdem noch einen kurzfristigen Kurssturz erwartet, platziert er nun eine Limit Buy-Order, bei der er sich verpflichtet 1 Stück zu einem Preis von 4.500 Euro zu kaufen. Sollte der Kurs diesen Wert von 4.500 Euro erreichen, wird automatisch das Kapital des Anlegers genutzt, um dieses 1 Stück der Anlage zu erwerben. Das Kapital ist während dieser Zeit an die Limit Order gebunden, kann also nicht anderweitig eingesetzt werden, außer die Limit Order wird wieder gelöscht.

Ebenso könnte der Anleger beispielsweise gerade im Plus sein, hat also zu einem Preis von 4.500 Euro 1 Stück dieser Anlage erworben. Der aktuelle Kurs befindet sich nun bei 1 Stück = 5.500 Euro. Um noch einen Gewinn zu erhalten, selbst wenn die Anlage nun fällt, setzt der Anleger eine erneute Limit Order, diesmal in Form einer Sell-Order, beispielsweise zu einem Preis von 5.100 Euro. Sollte der Kurs wieder fallen und die Marke von 5.100 Euro erreichen, wird automatisch das gehaltene 1 Stück der "Anlage XY" verkauft. Somit kann sich der Anleger gegen weitere Verluste absichern und zugleich Gewinne sicherstellen. All das funktioniert komplett automatisch, ohne dass der Anleger dafür in die Plattform eingeloggt oder einen Blick auf den Kurs haben muss. Deshalb ist die Limit Order auch eine ideale Möglichkeit für Anleger, die nicht ständig die Märkte verfolgen.

Nachteile bei der Verwendung einer Limit Order

In der Praxis funktioniert eine Limit Order vor allem bei Märkten und Anlagen mit hohem Handelsvolumen sehr gut. Dennoch sind mit dieser auch Nachteile verbunden, denn in der Praxis erhält sie eine sehr niedrige Priorität. Das bedeutet, dass sie nicht zwingend ausgelöst werden muss, selbst wenn sie richtig platziert wurde. Das ist beispielsweise in diesen Situationen der Fall:

  • wenn der Futureskurs den Limitkurs exakt erreicht, aber sofort wieder in die andere Richtung stößt
  • wenn sehr viele Limit Orders bei diesem Preis gesetzt sind, aber der Kurs so schnell fällt, dass gar nicht alle bedient werden können
  • das Kapital wird bei einer Buy-Order gebunden, solange die Limit Order besteht und kann daher nicht anderweitig investiert werden
Ein weiterer Nachteil zeigt sich in der Praxis durch das "Stop-Loss-Hunting". Im Fachjargon wird damit der Umstand bezeichnet, wenn sogenannte "Market-Maker", die aufgrund ihres Kapitals oder ihrer hohen Stückzahl der Anlage maßgeblich Einwirkung auf den Kurs haben, diesen beispielsweise kurzfristig abfallen lassen, um solche vorab platzierten Limit Sell-Orders auszulösen, diese günstig einzukaufen, während der Preis direkt danach wieder auf ein hohes Niveau ansteigt.

Das funktioniert insbesondere bei Märkten und Anlagen mit einem geringeren Volumen sehr gut und ist eine der Gefahren, solcher vorab fix platzierten Orders.

Zusammenfassung

  • kann als Sell- oder Buy-Order platziert werden
  • verpflichtet den Anleger zum festgelegten Kurs eine bestimmte Anzahl zum erreichten Preis zu kaufen oder abzustoßen
  • besitzt im Markt eine niedrige Priorität
  • weshalb keine Garantie besteht, dass sie tatsächlich ausgelöst wird
  • ist immer zeitlich auf maximal 90 Tage, teilweise auch bis zum Ende des Monats begrenzt

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