LIBOR


Kurz & einfach erklärt:

LIBOR verständlich & knapp definiert

LIBOR ist die Abkürzung für „London InterBank Offered Rate“ und bezeichnet den Zinssatz (Referenzzinssatz), für den sich ansässige Geldinstitute am Londoner Bankenplatz bereit erklären, untereinander Geld zu verleihen oder zu entleihen.
notes Inhalte

Die „London InterBank Offered Rate“ bildet die Referenzzinssätze für den Interbankenhandel auf internationaler Ebene. Anhand dieser Zinssätze leihen sich Kreditinstitute bei anderen Kreditinstituten im internationalen Finanzhandel Kapital.

Ermittlung des LIBOR

Bis zu 18 Banken melden börsentäglich gegen 11:00 Uhr (London Time) ihre Zinssätze, die sie bei anderen Banken für geliehenes Geld zahlen müssen. Empfänger dieser Meldung ist Thomson Reuters (Nachrichtenagentur). Das Viertel der höchsten und das Viertel der niedrigsten Zinssätze fallen aus der Ermittlung raus. Ebenso wie beim FIBOR soll somit eine starke Schwankung des Referenzzinssatzes vermieden werden. Zwischen 11:20 und 11:45 Uhr Londoner Zeit meldet die Nachrichtenagentur den kalkulierten Referenzzinssatz.


Zurzeit wird der LIBOR für zehn Währungen ermittelt. Unter anderem sind Euro, Schweizer Franken, Britisches Pfund, Japanischer Yen und der US-Dollar in der Auswahl enthalten. Es gibt insgesamt 15 Referenzzinssätze für die Fälligkeiten. Die am häufigsten verwendeten Fälligkeiten sind ein, drei, sechs und zwölf Monate.

Nachteil bei der LIBOR Ermittlung

Ein großes Problem ist die Vertrauensbasis. Die Banken geben ihren Zinssatz an, den sie anderen Banken für die Kapitalleihe berechnen würden. Ob dieser angegebene Zinssatz korrekt ist, wird hingegen nicht geprüft. Banken können so auf den Zinssatz Einfluss nehmen. Nach Schätzungen von Marketwatch aus 2008 sind etwa 150 Billionen Dollar Kapital an den LIBOR gebunden. Auch eine winzige Änderung des Referenzzinssatzes kann beträchtliche Auswirkungen haben.

LIBOR – Zusammenfassung

  • Der LIBOR bildet die Referenzzinssätze für den internationalen Interbankenhandel.
  • Ermittelt wird er durch die Nachrichtenagentur Thomson Reuters.
  • Insgesamt werden Referenzzinssätze für 15 Fälligkeiten in zehn Währungen ermittelt.

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