Kreditfähigkeit


Kurz & einfach erklärt:

Kreditfähigkeit verständlich & knapp definiert

In strikter Abgrenzung zum Begriff Kreditwürdigkeit bedeutet Kreditfähigkeit die Befähigung, ein Kreditgeschäft abschließen zu können. Kreditfähig sind ausschließlich vollständig geschäftsfähige natürliche oder juristische Personen sowie Personengesellschaften.
notes Inhalte

Unter der Kreditfähigkeit ist zu verstehen, ob von einer juristischen Person rechtswirksam Kreditverträge abgeschlossen werden können. Die Fähigkeit, Kredite, rein rechtlich abzuschließen zu dürfen, reicht in der Wirtschaft allein nicht aus, um Kredite tatsächlich aufnehmen zu können. Von zentraler Bedeutung ist dabei die sogenannte Kreditwürdigkeit, auch Bonität genannt.

Kreditwürdigkeit und Kreditfähigkeit

Kreditfähig sind grundsätzlich alle juristischen Personen, die selbst Verträge abschließen dürfen. Als tatsächlich kreditwürdig werden private Personen, Unternehmen oder sogar Staaten bezeichnet, von denen die vertragsmäßige Erfüllung der eingegangenen Kreditverpflichtungen erwartet werden kann. Die Kreditwürdigkeit bemisst sich durch verschiedene betriebswirtschaftliche Kenngrößen und Einflussfaktoren.

Dabei wird hauptsächlich zwischen der persönlichen und wirtschaftlichen Kreditwürdigkeit unterschieden. Diese setzen sich aus messbaren (zum Beispiel Verschuldungsgrad), zum Teil aber auch subjektiven Kriterien (zum Beispiel Zahlungswilligkeit in der Vergangenheit) zusammen. Bei der Einstufung der Bonität spricht man auch von einem sogenannten Rating, das von beispielsweise von Ratingagenturen vergeben wird.

Uebersicht der Faktoren der Kreditfaehigkeit
Übersicht: Die Kriterien der Kreditfähigkeit

Persönliche Kreditwürdigkeit

Die persönliche Kreditwürdigkeit bemisst sich durch Faktoren wie die Zahlungswilligkeit und Zuverlässigkeit einer privaten Person oder des Managements eines Unternehmens. Zur Einschätzung dieser Einflüsse wird unterem anderem das Zahlungsverhalten in der Vergangenheit, also in wie weit Verbindlichkeiten zuverlässig beglichen wurden, überprüft. Darüber hinaus sind die fachliche Qualifikation sowie weitere persönliche Umstände von bedeutender Aussagekraft.

Wirtschaftliche Kreditwürdigkeit

Die wirtschaftliche Kreditwürdigkeit betrachtet die gegenwärtige und zukünftig zu erwartende Einkommens- und Vermögenssituation. Dazu werden Einkommensnachweise oder Bilanzen zur Bewertung herangezogen. Faktoren wie der Verschuldungsgrad (auch Fremdkapitalquote genannt; Fremdkapitalanteil des Gesamtkapitals) sind bei der Einschätzung der Kreditwürdigkeit von Bedeutung.

Beispiel Kreditfähigkeit und Kreditwürdigkeit:

Zwei Unternehmen, die ABC GmbH und die XYZ GmbH, werden einer Bonitätsprüfung unterzogen. Beide Unternehmen sind rechtlich zunächst als kreditfähig einzustufen. Die ABC GmbH hat in der Vergangenheit des Öfteren Rechnungsfristen gegenüber Lieferanten überschritten, weist einen hohen Verschuldungsgrad durch eine hohe Anzahl laufender Kredite auf und die Geschäftsführung wechselt in unregelmäßigen Abständen.

Die XYZ GmbH hingegen hat stets Zahlungsfristen eingehalten, weist einen geringen Verschuldungsgrad auf und ist Marktführer. In diesem Beispiel würde der XYZ GmbH eine höhere Kreditwürdigkeit zugesprochen werden, als der ABC GmbH – obwohl beide Unternehmen kreditfähig sind.

Kreditfähigkeit– Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Fähigkeit, rechtswirksam Kreditverträge als juristische Person abschließen zu können
  • Die Kreditwürdigkeit (Bonität) ist zur Aufnahme von Krediten von entscheidender Bedeutung
  • Zur Bewertung der Kreditfähigkeit wird die persönliche und wirtschaftliche Kreditwürdigkeit betrachtet

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