Konjunkturpolitik


Kurz & einfach erklärt:

Konjunkturpolitik verständlich & knapp definiert

Konjunkturpolitik sind wirtschaftliche Maßnahmen, um ein angemessenes Wirtschaftwachstum zu erreichen, das Preisniveau zu stabilisieren, einen hohen Beschäftigungsgrad und ein außenwirtschaftliches Gleichgwicht zu erreichen. Auch bekannt unter dem magischen Viereck.
notes Inhalte

Als Konjunkturpolitik im weiteren Sinne werden wirtschaftspolitische Maßnahmen zusammengefasst, die einen hohen Beschäftigungsstand, ein angemessenes Wirtschaftswachstum, Preisniveaustabilität sowie ein außenwirtschaftliches Gleichgewicht begünstigen sollen. Im engeren Sinne sollen konjunkturpolitische Maßnahmen konjunkturell bedingte Schwankungen in der Auslastung der gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazität glätten und ein gleichmäßiges Wirtschaftswachstum fördern.

Notwendigkeit der Konjunkturpolitik


Konjunkturell bedingte Schwankungen der Auslastung der gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten können zu Arbeitslosigkeit führen, insbesondere in einer Rezession oder Depression. Da auf eine Schwächephase der Wirtschaft immer ein Aufschwung folgt, in dem die Arbeitsnachfrage wieder steigt und Mitarbeiter eingestellt werden, macht es Sinn, dass der Staat zielführende Rahmenbedingungen setzt, die die konjunkturellen Schwankungen glätten. Dazu zählen auch Maßnahmen, die in einer Boomphase das Wirtschaftswachstum leicht abschwächen, damit es in der anschließenden Rezession zu keiner Massenarbeitslosigkeit kommt.

Instrumente der Konjunkturpolitik - Fiskalpolitik


 Die wichtigsten Instrumente der Konjunkturpolitik sind die fiskalpolitischen und geldpolitischen Instrumente. Fiskalpolitische Maßnahmen initiiert der Staat, um Wirtschaftsakteure zu entlasten oder selbst als Nachfrager am Markt aufzutauchen. Während eines wirtschaftlichen Abschwungs sind insbesondere Steuererleichterungen und Subventionen für Investitionen üblich, der Staat kann aber auch durch Senkung von Beitragssätzen zur Sozialversicherung und durch Erhöhung der Sozialleistungen (sogenannte Transferleistungen) die Bürger entlasten.

Dadurch haben private Haushalte ein höheres Einkommen zur Verfügung, das zu einer höheren Nachfrage führt. Als Nachfrager tritt der Staat im öffentlichen Sektor auf, beispielsweise indem er neue Schulen bauen lässt, die Modernisierung von Gebäuden beauftragt oder sonstige Projekte in Auftrag gibt. All diese entlastenden Faktoren werden zu einer expansiven Fiskalpolitik gezählt, die besonders dann sinnvoll ist, wenn die Gesamtwirtschaft stagniert oder sogar einen Abschwung erfährt. Durch umgekehrte Maßnahmen (Beispiel: Steuererhöhungen, weniger Investitionen) kann der Staat auch konjunkturdämpfend eingreifen. Solche kontraktiven Maßnahmen bieten sich an, wenn die Wirtschaft gerade stark wächst.

Probleme der Fiskalpolitik


Unter Umständen gibt es Zielkonflikte und es ist unmöglich, durch bestimmte Maßnahmen alle Ziele zu erreichen. Hier ist eine Abwägung der Maßnahmen und ihrer Auswirkungen notwendig. Die Handlungsfähigkeit des Staates ist durch den Parlamentarismus eingeschränkt. Viele initiierte Maßnahmen wirken zudem zeitverzögert, weswegen sich gewünschte Resultate oftmals erst in Folgeperioden einstellen.

Instrumente der Konjunkturpolitik - Geldpolitik


Über geldpolitische Instrumente lässt sich die gesamtwirtschaftliche Nachfrage nur mittelbar beeinflussen. Durch Änderung der im Umlauf befindlichen Geldmenge und Anpassung von Zinssätzen kann ein indirekter Einfluss auf die Investitionstätigkeit der Unternehmen und den Konsum der privaten Haushalte genommen werden.

Zusammenfassung Konjunkturpolitik

  • Konjunkturpolitik dient der Glättung der konjunkturellen Schwankungen in der gesamtwirtschaftlichen Produktionsauslastung
  • wichtige konjunkturpolitische Instrumente gibt es im Rahmen der Fiskal- und Geldpolitik
  • fiskalpolitische Maßnahmen sind typischerweise Steuererleichterungen, Subventionen oder Transferleistungen
  • fiskalpolitische Maßnahmen wirken häufig zeitverzögert, zudem bestehen Zielkonflikte
  • geldpolitische Maßnahmen wirken indirekt auf die Ausgabenseite von Haushalten und Unternehmen, indem die Geldmenge oder Zinssätze geändert werden

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