Konjunkturelle Arbeitslosigkeit


Kurz & einfach erklärt:

Konjunkturelle Arbeitslosigkeit verständlich & knapp definiert

Unterliegt eine bestimmte Wirtschaft wiederkehrenden Schwankungen, in denen es periodisch zu Nachfragerückgang kommt, fehlt es an bezahlten Arbeitsmöglichkeiten. Personen, die davon betroffen sind, erleiden damit konjunkturelle Arbeitslosigkeit.
notes Inhalte

Konjunkturelle Arbeitslosigkeit entsteht in den Konjunkturphasen Rezession und Depression. In diesen Phasen geht die gesamtwirtschaftliche Nachfrage zurück und für die Wirtschaftslage der Folgeperioden liegen eher pessimistische Prognosen vor. Teilweise können solche schwierige Phasen über den Abbau von Überstunden sowie durch Kurzarbeit überbrückt werden, hält die Phase jedoch länger an, müssen Unternehmen über den Abbau von Arbeitsplätzen nachdenken.

Konjunkturphasen und Trends


Die Möglichkeit der Ausschöpfung des gesamtwirtschaftlichen Produktionsniveaus hängt von verschiedenen Einflussfaktoren ab. In der Realität schwankt die gesamtwirtschaftliche Produktion (das Bruttoinlandsprodukt) um einen Trend, der einen wirtschaftlichen Auf- oder Abschwung beschreibt. Typische Einflussgrößen sind Wechselkurse, die sich unmittelbar auf die Ex- und Importe auswirken und damit die gesamtwirtschaftliche Nachfrage beeinflussen. Weitere Größen, die die gesamtwirtschaftliche Nachfrage beeinflussen, sind die Einkommen der Haushalte (und daraus abgeleitet deren Nachfrage) sowie saisonale Faktoren, die sich beispielsweise auf die Investitionen auswirken können. Befindet sich die Volkswirtschaft in einem Abwärtstrend, nimmt die gesamtwirtschaftliche Nachfrage ab. Unternehmen erhalten weniger Aufträge und können ihre Produktionskapazitäten nicht mehr voll ausschöpfen. Kleinere Unternehmen sind besonders stark betroffen und müssen in solch einer Phase um ihre Existenz fürchten.

Von der Hochkonjunktur zur Rezession


Befand sich die Volkswirtschaft vor kurzer Zeit noch in ihrer Boomphase, kann sich die Volkswirtschaft im nächsten Moment in eine Rezession bewegen. Da sich die Auftragslage durch eine zurückgehende Nachfrage verschlechtert, können Unternehmen ihre Produktionskapazitäten nicht mehr voll ausschöpfen. Die Folge ist, dass Unternehmen streng genommen zu viele Beschäftigte besitzen.

Der Abbau von Überstunden und Kurzarbeit können eine kurz- und mittelfristige Lösung zum Erhalt der Arbeitsplätze sein, hält der negative Trend jedoch weiter an, müssen unter Umständen erste Kündigungen ausgesprochen werden. Dabei trifft es zunächst diejenigen Mitarbeiter, von denen sich das Unternehmen relativ einfach trennen kann. Befristete Arbeitsverträge werden nicht verlängert und die Leiharbeit geht zurück. Reicht diese Maßnahme nicht aus, um die sinkende Nachfrage aufzufangen, müssen eventuell zusätzlich betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen werden. Dabei muss das Unternehmen die Regelungen des Kündigungsschutzes sowie Vereinbarungen in Tarif- und Arbeitsverträgen beachten. Alle Maßnahmen führen zu einer konjunkturbedingten Arbeitslosigkeit, die erst in der nächsten Expansionsphase abgebaut werden kann. In dieser Phase herrscht ein Überangebot an Arbeitskräften am Arbeitsmarkt, auf dem die Unternehmen starke Verhandlungspositionen einnehmen. Arbeitgeber können sich aus einem breiten Angebot an arbeitslosen Fachkräften bedienen, um ihre wenigen offenen Stellen zu vergleichsweise schlechten Konditionen zu besetzen, da die Arbeitslosen um die wenigen Jobs konkurrieren.

Zusammenfassung konjunkturelle Arbeitslosigkeit

  • konjunkturelle Arbeitslosigkeit entsteht in den Phasen der Rezession und Depression
  • Kurzarbeit und Abbau von Überstunden können drohender Arbeitslosigkeit entgegenwirken
  • hält negativer Trend weiter an, müssen Mitarbeiter entlassen werden und es entsteht Arbeitslosigkeit
  • betroffen sind insbesondere neue Mitarbeiter, Mitarbeiter mit befristeten Verträgen und Leiharbeiter
  • die Arbeitslosigkeit baut sich erst in der nächsten Expansionsphase ab

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