Kaptialflucht
Kaptialflucht verständlich & knapp definiert
Unter Kapitalflucht ist der Transfer liquider Mittel in Ausland zu verstehen, ohne dass in naher Zukunft ein Rücktransfer beabsichtigt ist. Normale internationale Kapitalbewegungen wie beispielsweise Direktinvestitionen zählen nicht zur Kapitalflucht.- chevron_right Welche Motive gibt es für Kapitalflucht?
- chevron_right Nicht jeder Geldtransfer ist Kapitalflucht
- chevron_right Kapitalflucht – Zusammenfassung
Der Begriff Kapitalflucht stammt aus der Wirtschaft und bezeichnet den Transfer von größeren Kapitalbeträgen ins Ausland. Ob nun inländische oder ausländische Investoren Kapital aus dem Land in ein anderen transferieren, ist hierbei unerheblich. Eine Kapitalflucht kann schwere wirtschaftliche Folgen für ein Land haben, da viel liquides Kapital verloren geht und Investitionen im Inland ausbleiben. Begünstigt wird die Kapitalflucht durch die Globalisierung und immer stärkere Verflechtungen zwischen den verschiedenen Volkswirtschaften.
Welche Motive gibt es für Kapitalflucht?
Viele Gründe können Investoren dazu bewegen, ihr Kapital aus einem Land abzuziehen und ins Ausland zu transferieren. Die häufigsten Motive sind:
- Steuerflucht
Um Steuern zu vermeiden beziehungsweise zu hinterziehen wird das Kapital ins Ausland transferiert. So verhindert der Investor eine Versteuerung oder muss deutlich geringere Steuern auf sein Kapital zahlen. - Niedrige Zinsen
Sind die Zinsen auf nationaler Ebene sehr niedrig, wird das Kapital auf Konten in solchen Ländern geführt, die bessere Renditen anbieten. - Solidarität verweigern
Möchte ein Anleger fehlende Solidarität mit dem Staat zum Ausdruck bringen, dient die Kapitalflucht auch als Zeichen der Verweigerung. - Geldwäsche
Die kriminellen Motive sind vielfältig. Geldwäsche ist jedoch das häufigste Motiv, um Kapital aus illegalen Geschäften in andere Länder zu bringen mit der Absicht, die Rückverfolgung des Geldes zu erschweren.
Nicht jeder Geldtransfer ist Kapitalflucht
Nicht jeder Kapitaltransfer ins Ausland kann als Kapitalflucht bezeichnet werden. Investitionen im Ausland oder Transaktionen zwischen Volkswirtschaften gelten nicht als Kapitalflucht. Eine Kapitalflucht hat immer den Charakter, dass der Kapitalgeber sein Geld in Sicherheit bringen und es auch nicht in absehbarer Zeit wieder ins Land zurückführen möchte.
Kapitalflucht – Zusammenfassung
- Werden größere Mengen Kapital außer Landes transferiert, ohne diese auf absehbarer Zeit zurückzuführen, wird von Kapitalflucht gesprochen.
- Tritt häufig auf, wenn ein Land wirtschaftlich in einer Krise steckt oder hohe Steuern einführt.
- Grundsätzlich ist nicht jede Transaktion ins Ausland als Kapitalflucht zu sehen.
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