Kapitalstock


Kurz & einfach erklärt:

Kapitalstock verständlich & knapp definiert

Der Kapitalstock bezeichnet den Bestand an Sachkapital in einer Volkswirtschaft. Dieses Sachkapital zeichnet sich dadurch aus, dass es langfristig zu Produktionszwecken zum Einsatz kommt. Ein hoher Kapitalstock belegt großes Produktionspotenzial.
notes Inhalte

Der Kapitalstock einer Volkswirtschaft umfasst sämtliches Sachkapital, das der Produktion dient. Diese Kennzahl zeigt das Produktionspotenzial auf, neben den Erwerbstätigen stellt das langfristig gebundene Sachkapital einen wichtigen Produktionsfaktor dar. Der Kapitalstock ist Bestandteil der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Die Begriffe Kapitalstock und Anlagevermögen lassen sich synonym verwenden.

Definition des Kapitalstocks

Zum Kapitalstock gehören alle Vermögensgüter, die mindestens ein Jahr wiederholt oder dauerhaft zur Produktion beitragen. Veränderungen ergeben sich durch Investitionen der Wirtschaftsakteure. Beispiele sind:

  • Fabrikgebäude
  • Maschinen
  • Anlagen
  • Werkzeuge
  • Fahrzeuge
  • immaterielle Güter wie Urheberrechte und Software


Die konkreten Definitionen können sich im Laufe der Zeit ändern. In Europa gelten seit 2014 zum Beispiel auch Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie Waffensysteme des Militärs als Bestandteil des Kapitalstocks. Nach dieser Revision der Definition haben die Verantwortlichen die Werte rückwirkend in die bisherigen Daten eingerechnet, um die Vergleichbarkeit der alten mit den künftigen Daten zu garantieren. Die Anschaffungen privater Haushalte zählen nicht zum Kapitalstock, Statistiker weisen sie separat als langlebige Gebrauchsgüter aus.

Ermittlung des Kapitalstocks und der Veränderungen

Die Statistikbehörden greifen auf die Kumulationsmethode zurück. Sie schätzen für ein zurückliegendes Anfangsjahr den damaligen Kapitalstock. Anschließend addieren sie jedes Jahr die Anlageinvestitionen hinzu. Bei der Berechnung gibt es zwei Verfahren:

  • Kapitalstock als Bruttoanlagevermögen: Die Abschreibungen werden berücksichtigt. Nach dem Ende der Nutzung scheiden die Vermögenswerte als Ganzes aus.
  • Kapitalstock als Nettoanlagevermögen: Die Abschreibungen werden vom Gesamtwert subtrahiert.

Volkswirtschaftliche Kennzahlen in Zusammenhang mit dem Kapitalstock

Mit dem Kapitalstock lassen sich andere bedeutende Kennzahlen ausrechnen. Das gilt zum Beispiel für die Kapitalintensität. Diese lässt sich feststellen, indem man den Kapitalstock durch die Anzahl der Beschäftigten teilt. Fortgeschrittene Volkswirtschaften verfügen über eine hohe Kapitalintensität, also über einen hohen Kapitaleinsatz pro Erwerbstätigen. Daraus folgt eine hohe Arbeitsproduktivität. Die Kapitalproduktivität ergibt sich aus dem Verhältnis zwischen dem Bruttoinlandsprodukt und dem dafür notwendigen Kapitalstock. Eine hohe Kapitalproduktivität bedeutet eine hohe gesamtwirtschaftliche Rentabilität.

Kapitalstock - Zusammenfassung:

  • Anlagevermögen für die Produktion
  • mindestens ein Jahr lang in Nutzung
  • Ermittlung mit Kumulationsmethode

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