Inventurdifferenz


Kurz & einfach erklärt:

Inventurdifferenz verständlich & knapp definiert

Eine Inventurdifferenz ist immer dann zu verzeichnen, wenn der buchhalterisch ermittelte Soll-Wert vom im Rahmen der Inventur festgestellten Ist-Wert abweicht. Gründe hierfür können menschliche Fehler, Diebstahl oder der Schwund bzw. Bruch von Waren sein.

notes Inhalte

Um eine Inventurdifferenz überhaupt ermitteln zu können, muss sorgfältig, regelmäßig und fortlaufend ein Warenbestand erfasst werden, beispielsweise durch die Durchführung einer Inventur. 


Als Inventurdifferenz bezeichnet man dann die Abweichung zwischen dem Soll- und dem Istbestand. Der Sollbestand ist der Zahlenwert des buchhalterisch ermittelten Warenbestands, während der Istbestand den tatsächlich vorhandenen Warenbestand wiedergibt. 

Gründe für vorhandene Inventurdifferenzen liegen zum Beispiel in der fehlerhaften Aufnahme des Warenbestandes, in der Preisauszeichnung der Waren, aber auch Kundendiebstahl sowie verdorbene Waren oder Bruch können ursächlich für die Unstimmigkeit zwischen dem Soll- und dem Istbestand sein.

Entstehung einer Inventurdifferenz

Unternehmen müssen alle Vermögensgegenstände und Schulden im Rahmen der Buchhaltung erfassen. Über das Geschäftsjahr hinweg werden beispielsweise Einkäufe und die Verbräuche bzw. Verkäufe der Güter genau festgehalten und dokumentiert. Am Ende eines Geschäftsjahres sieht der Gesetzgeber dann jedoch vor, dass es zu einer genauen Inventur der physisch greifbaren Güter kommt. So soll es möglich sein, den buchhalterisch ermittelten Soll-Wert mit dem tatsächlichen Ist-Bestand der Waren zu vergleichen.

Wenn diese beiden Größten voneinander abweichen, so ist eine Inventurdifferenz zu erkennen. Ein Beispiel: Ein Unternehmen schließt das Konto „Kasse“, wobei sich auf der Habenseite ein Wert von 10.000 Euro und auf der Soll-Seite 9.000 Euro befinden. Folglich müsste der Kassenbestand laut Buchhaltung 1.000 Euro betragen. Im Rahmen der Inventur zeigt sich allerdings, dass die Bareinlagen in der Kasse nur bei 900 Euro liegen. Bei der Überprüfung wird festgestellt, dass ein Beleg nicht ordnungsgemäß gebucht wurde. Folglich wird diese Buchung noch mit in die Kasse übernommen, Soll- und Ist-Betrag stimmen jetzt überein.

Gründunge für die Inventurdifferenz

Die Gründe für eine Inventurdifferenz sind vielfältig. Grundsätzlich gilt immer, dass ein bestimmter Geschäftsvorfall nicht gebucht worden ist. Dies kann entweder aus Nachlässigkeit oder aufgrund externer Effekte geschehen. Häufige Gründe für eine Inventurdifferenz sind:

  • Diebstähle von Waren durch Kunden.
  • Entwendungen durch Mitarbeiter.
  • Nicht korrekt durchgeführte Inventur.
  • Fehler beim Einscannen von Waren oder der Einnahme von Bargeld.
  • Verderben, Schwund oder Bruch von Waren.


Besonders häufig sind solche Inventurdifferenzen im Einzelhandel. So ist der Kassenbestand beim Bäcker meist nie mit dem Soll-Wert identisch, weil sich die Kassierer – gerade in hektischen Situationen – schlichtweg verzählen. Sofern die Abweichung von Soll- und Ist-Wert nur marginal ist, wird diese ohne weitere Überprüfung verbucht.

Inventurdifferenz – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Eine Inventurdifferenz entsteht bei der Abweichung des Ist-Werts vom Soll-Wert
  • Eine Inventurdifferenz ist zu überprüfen und zu verbuchen
  • Häufige Gründe hierfür sind menschliche Fehler oder der Verderb / Bruch / Schwund von Waren

 


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