Gewerbesteuerhebesatz


Kurz & einfach erklärt:

Gewerbesteuerhebesatz verständlich & knapp definiert

Mit dem Gewerbesteuerhebesatz beeinflussen Kommunen, wie hoch die zu zahlenden Gewerbesteuer für Unternehmen ist. Die Sätze liegen zwischen 200 und 470 Prozent.
notes Inhalte

Gewerbesteuerhebesatz

Der Gewerbesteuerhebesatz kann von den Kommunen frei festgelegt werden und hat einen maßgeblichen Einfluss darauf, wie viel Gewerbesteuer Unternehmen zahlen müssen. Dabei liegt die Untergrenze allerdings bei einem Wert von 200 Prozent.

Festlegung des Gewebesteuerhebesatzes

Unternehmen müssen in Deutschland Gewerbesteuer zahlen. Dabei bezieht sich die Steuerlast immer auf den Gewerbeertrag. Die Kommunen können aber über die Festlegung des Gewerbesteuerhebesatzes bestimmen, ob die Gewerbesteuer niedrig oder hoch ausfällt. Dabei bestehen jedoch Grenzen:

  • Der Hebesatz muss bei mindestens 200 Prozent liegen.
  • Im Schnitt wird mit einem Gewerbesteuerhebesatz von 380 Prozent kalkuliert.
  • Maximal verlangen Kommunen in Deutschland einen Hebesatz von 470 Prozent.


Neben der Grundsteuer ist die Gewerbesteuer die wichtigste Einnahmequelle von Kommunen. Über den Hebesatz können sie also Einnahmen generieren. Aber: Eine Erhöhung des Gewerbesteuerhebesatzes führt nicht automatisch auch zu mehr Einnahmen. So könnten die Unternehmen bei zu hohen Steuern in andere Gemeinden umziehen, um die Steuerlast zu senken.

Gewerbesteuerhebesatz berechnen

Wie sich der Gewerbesteuersatz auf die zu zahlende Steuerlast auswirkt, zeigt ein kurzes Beispiel. Angenommen, ein Unternehmen hat einen Gewerbeertrag von 100.000 Euro erwirtschaftet. Die zuständige Kommune erhebt wiederum einen Gewerbesteuerhebesatz von 400 Prozent. Jetzt berechnet sich die zu zahlende Steuer wie folgt:

100.000 Euro * 0,035 = 3.500 Euro -> Zunächst wird der Gewerbeertrag mit der allgemeinen Steuermesszahl von 3,5 Prozent multipliziert.

3.500 Euro * 4,00 = 14.000 Euro -> Erst im zweiten Schritt wird der resultierende Betrag mit der Steuermesszahl multipliziert.

Zwischen den teuersten Kommunen mit einem Hebesatz von 470 Prozent und denen mit einem Satz von 200 Prozent liegt also eine erhebliche, steuerliche Differenz. Dennoch zeigt sich, dass die Auswirkungen der Steuermesszahl in der Praxis gering sind. Gerade in großen Städten wie Hamburg, München oder Berlin zahlen Unternehmen fast immer die vollen 470 Prozent.

Gewerbesteuerhebesatz – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Den Gewerbesteuerhebesatz können Kommunen frei wählen
  • Mit ihm bestimmten sie maßgeblich über die Höhe der zu zahlenden Gewerbesteuer
  • Minimal darf der Satz bei 200 Prozent liegen, maximal sind 470 Prozent erlaubt bzw. gängig

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