Geldmengenwachstum


Kurz & einfach erklärt:

Geldmengenwachstum verständlich & knapp definiert

Das Geldmengenwachstum ist ein guter Indikator, um eine Inflation frühzeitig erkennen zu können. Sie ist in der Geldpolitik ein sehr weitreichendes Finanzinstrument der EZB. In der Eurozone liegen erst seit 2000 die Wachstumsraten unter dem festgelegten Referenzwert.
notes Inhalte

Geldmengenwachstum bezeichnet eine Steigerung der Geldmenge. Ein weiterer Begriff für Geldmengenwachstum ist Geldschöpfung. Die Geldmenge kann entweder durch Auflösung des Kassenguthabens von Staaten erhöht werden, durch das Einschleusen von Auslandsgeldern über Geschäftsbanken oder durch Erhöhung des Basisgeldes durch die Zentralbanken.

Was ist Geldmenge?

Um zu verstehen, was Geldmengenwachstum bedeutet, muss zuerst das Prinzip der Geldmenge verstanden werden. Eine Geldmenge bezeichnet den kompletten Geldbestand einer Volkswirtschaft, der sich nicht im Besitz von Banken befindet. Um diesen Bestand messen zu können, verwenden Zentralbanken wie auch die Volkswirtschaftslehre Geldmengenaggregate, die „Money 1“, „Money 2“ und „Money 3“ genannt werden. Das Geldmengenaggregat M2 schließt M1 mit ein und M3 schließt M2 und M1 ein.


  • Money 1:
    Sie ist die am engsten gefasste Definition einer Geldmenge. In ihr werden neben dem Bargeldumlauf nur noch die Sichteinlagen von Privatpersonen und Unternehmen auf Girokonten bewertet. Sie hat damit die höchste Liquidität aller drei Aggregate, da hier das Geld sofort zur Verfügung steht.
  • Money 2:
    Hier setzt sich die Geldmenge aus M1 und kurzfristigen Einlagen mit einer Dauer von maximal zwei Jahren und bis zu drei Monaten Kündigungsfrist zusammen. Durch diese Kündigungsfrist ist die Liquidität dieses Aggregats geringer als in M1.
  • Money 3:
    M3 umfasst alle Geldmengenaggregate und enthält zudem noch Schuldverschreibungen mit einer Laufzeit von maximal zwei Jahren, Repogeschäfte und Geldmarktpapiere und -fondsanteile.

Geldmengenwachstum der EU durch die EZB

Entwickelt sich die Geldmenge stärker als das Bruttoinlandsprodukt, steigt das Risiko einer Inflation. Um eine steigende Inflation zu verhindern, muss das Geldmengenwachstum kontrolliert werden. Hierfür wird von der EZB für das Geldmengenwachstum ein Referenzwert festgelegt.


Der Referenzwert legt die maximale Wachstumsrate für das Geldmengenaggregat M3 fest. Damit kann die EZB eine mittelfristige Preisstabilität für den Euroraum schaffen. Liegt die Geldmenge M3 regelmäßig über dem Referenzwert, ist die Geldmenge nicht mehr inflationsneutral und eine Inflation bahnt sich an.

Geldmengenwachstum – Zusammenfassung

  • Es bezeichnet die Steigerung des kompletten Geldbestandes einer Volkswirtschaft.
  • In der Eurozone wird das Wachstum durch Festlegung eines Referenzwertes der EZB kontrolliert.
  • Liegt das Geldmengenwachstum dauerhaft über dem Wachstum der Bruttoinlandsprodukte, ist von einer drohenden Inflation auszugehen.

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