Duopol


Kurz & einfach erklärt:

Duopol verständlich & knapp definiert

Der Duopol ist eine Marktform, bei dem zwei Anbieter einer vielzahl von Nachfrager gegenüberstehen und daher anfällig für illegale Preisabsprachen. Die Anbieter können über einen Preis- und Mengenwettbewerb konkurrieren.
notes Inhalte

Ein Duopol ist eine Marktform, bei der zwei Anbieter einer Vielzahl von Nachfragern gegenüberstehen. Bei einem Oligopol stehen mehrere Anbieter vielen Nachfragern gegenüber. Ein Duopol ist demnach eine Sonderform des Oligopols.

Preis- und Mengenwettbewerb im Duopol


Die beiden Anbieter können über einen Preis- (Bertrand-Wettbewerb) oder einen Mengenwettbewerb (Cournot-Wettbewerb) in Konkurrenz treten. Treten sie über einen Preiswettbewerb in Konkurrenz, stellt sich das gleiche Ergebnis ein wie beim Polypol. Beide Anbieter haben den Anreiz den Preis des Konkurrenten minimal zu unterbieten und den gesamten Markt zu übernehmen. Dadurch sink der Preis bis auf die Höhe der Grenzkosten und beide Unternehmen erzielen keine Gewinne (Betrand-Paradoxon). Im Mengenwettbewerb können beide Unternehmen Gewinne erzielen. Der Gewinn sinkt mit der Anzahl der Anbieter am Markt, das heißt, er ist im Monopol am höchsten und sinkt über den Duopol zum Oligopol bis hin zum Polypol, in dem keine Gewinne mehr erzielt werden (Preis = Grenzkosten).

Mathematische Bestimmung des Gewinnmaximums im Mengenwettbewerb des Duopols

Duopole lassen sich sehr gut mit den Methoden der Spieltheorie modellieren. Beim Aufstellen der Gewinnfunktion ist zu beachten, dass der Preis von den Mengen beider Anbieter abhängt. Differenziert man die Gewinnfunktion vom ersten Anbieter nach seiner hergestellten Menge, setzt das Ergebnis für ein Gewinnmaximum null und löst den Term nach der Menge des ersten Anbieters auf, erhält man seine Reaktionsfunktion in Abhängigkeit der Menge des zweiten Anbieters. Genauso erhält man durch Differentiation der Gewinnfunktion des zweiten Anbieters seine Reaktionsfunktion in Abhängigkeit der Menge des ersten Anbieters.

Die Reaktionsfunktionen stellen die optimale Antwort des Anbieters auf das strategische Verhalten des anderen Anbieters dar. Dieses lineare Gleichungssystem, bestehend aus den zwei Reaktionsfunktionen und den zwei unbekannten Mengen, lässt sich lösen, indem beispielsweise die Menge des ersten Anbieters in die Reaktionsfunktion des zweiten Anbieters eingesetzt wird. Als Ergebnis erhält man die beiden angebotenen Mengen im Nash-Gleichgewicht. Setzt man diese wiederum in die Gewinnfunktion des jeweiligen Anbieters ein, sieht man, dass der Gewinn größer ist als beispielsweise im Polypol.

Duopole in der Praxis

In der Realität finden sich einige Duopole am Markt. Das größte und wohl bekannteste Duopol besteht am Markt für Großraumflugzeuge, den sich die beiden Hersteller Boing und Airbus teilen.

Anfälligkeit für Preisabsprachen

Die oben angesprochene Problematik, dass zwei Anbieter so harte Preiskämpfe austragen, dass sie keine Gewinne erzielen, öffnet die Tür für illegale Preisabsprachen weit. In sogenannten Kartellen lassen sich durch koordiniertes Verhalten der beiden Anbieter Gewinne realisieren. Der Kooperationsaufwand wäre aufgrund von lediglich zwei Anbietern überschaubar, solange die Markttransparenz gegeben ist. Diese Form der Kooperation ist jedoch unzulässig und wird durch das Kartellamt scharf sanktioniert.

Zusammenfassung Duopol

  • Im Duopol stehen zwei Anbieter vielen Nachfragern gegenüber
  • Die Anbieter können über einen Preis- und einen Mengenwettbewerb konkurrieren
  • Im Preiswettbewerb sind die Gewinne null (Betrand-Paradoxon), im Mengenwettbewerb lassen sich Gewinne realisieren
  • Die Reaktionsfunktionen sind als beste Antwort der Anbieter auf das Verhalten des anderen Anbieters zu interpretieren
  • Duopole sind anfällig für illegale Preisabsprachen, da ein koordiniertes Verhalten leicht zu realisieren ist

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