Ausfallwahrscheinlichkeit


Kurz & einfach erklärt:

Ausfallwahrscheinlichkeit verständlich & knapp definiert

Wenn Banken Darlehen vergeben, kann es unter Umständen zu einem Zahlungsausfall kommen. Um das Risiko für diesen Fall im Vorhinein kalkulieren zu können, wird die Ausfallwahrscheinlichkeit auf Basis einer Bonitätsbewertung ermittelt.
notes Inhalte

 Der Begriff der Ausfallwahrscheinlichkeit ist im Sinne der Bankenaufsicht festgelegt. Aufgrund dessen ist ein Kredit bereits dann ausgefallen, wenn die Rückzahlung gefährdet ist. 

Dies bedeutet nicht, dass der Kredit endgültig abgeschrieben werden muss. Mit der Ausfallwahrscheinlichkeit erfolgt keine verbindliche Aussage, dass ein Kreditkunde den Kredit nicht zurückzahlt. Vielmehr wird eine Aussage getroffen, wie hoch der Prozentsatz an Kunden ist, welche mit der erfolgten Einstufung innerhalb des kommenden Jahres zahlungsunfähig sein werden.

Ermittlung der Ausfallwahrscheinlichkeit

Nehmen Unternehmen oder Privatpersonen Darlehen auf, so müssen sie diese in vollständiger Höhe wieder an den Kreditgeber zurückzahlen. Es kann allerdings vorkommen, dass die Kreditnehmer in Zahlungsschwierigkeiten geraten oder sogar Insolvenz anmelden müssen. Die Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario ist von der Bank als Ausfallwahrscheinlichkeit zu ermitteln und schon im Vorfeld der Kreditvergabe durchzuführen. Hierzu werden verschiedene Informationsquellen genutzt:

  • Bonität: Banken können die Bonität einzelner Kreditnehmer bewerten, wenn beispielsweise Informationen über das aktuelle Einkommen bzw. die Liquidität gesammelt werden. Auch bestehende Kreditschulden, die Zahlungsmoral bei abgeschlossenen Kreditgeschäften oder Kreditsicherheiten werden hierbei einkalkuliert.
  • Vergangenheitsdaten: Einzelnen Ratingstufen, in die Kreditnehmer im Zuge der Bonitätsprüfung eingeordnet werden, lassen sich bestimmte Ausfallwahrscheinlichkeiten zuordnen. Dabei basieren diese Schätzungen auf den Beobachtungen der Vergangenheit.

Ausfallwahrscheinlichkeit und Rating

Mittlerweile sind Bewertungen der Bonität von Unternehmen bzw. privaten Kreditnehmern stark vereinheitlicht worden. Aus diesem Grund gibt es verlässlich Aussagen darüber, wie hoch die Ausfallwahrscheinlichkeit eines Kredits ist, wenn der Kreditnehmer in eine bestimmte Bonitätsklasse eingeordnet worden ist:

  • Sehr gute bis gute Bonität: Entspricht einem Bank-Rating von AAA bis BBB und einer Ausfallwahrscheinlichkeit von 0,00 bis 0,29 Prozent.
  • Gute bis zufriedenstellende Bonität: Bank-Rating von BBB bis BB+ und Ausfallwahrscheinlichkeit von 0,30 bis 0,69 Prozent.
  • Befriedigende bzw. noch gute Bonität: Rating BB bis BB-; Ausfallwahrscheinlichkeit von 0,70 bis 1,49 Prozent.
  • Überdurchschnittliches bis hohes Risiko: Rating BB bis B+; Ausfallwahrscheinlichkeit 1,50 bis 2,99 Prozent.
  • Hohes Risiko: Rating B bis B-; Ausfallwahrscheinlichkeit 3,90 bis 7,99 Prozent.
  • Sehr hohes Risiko: Rating schlechter als B-; Ausfallwahrscheinlichkeit über 8 Prozent.

Ausfallwahrscheinlichkeit – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Ausfallwahrscheinlichkeit misst das Risiko eines Zahlungsausfalls bei der Kreditvergabe
  • Die Ausfallwahrscheinlichkeit ist ein Schätzwert, der maßgeblich auf der Bonitätsbewertung basiert

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