Arbitrageur


Kurz & einfach erklärt:

Arbitrageur verständlich & knapp definiert

Ein Arbitrageur handelt mit Wertpapieren. Dabei kauft er diese aber nicht, um von Kursentwicklungen zu profitieren. Vielmehr nutzt der Arbitrageur die Differenz aus An- und Verkaufspreisen, die zum gleichen Zeitpunkt an unterschiedlichen Handelsplätzen bestehen, aus, um Gewinne zu erwirtschaften.
notes Inhalte

Ein Arbitrageur nutzt Kurs-, Zins- oder Preisunterschiede, die zum selben Zeitpunkt an verschiedenen Orten für das gleiche Produkt – in der Regel ein Wertpapier – bestehen. Dabei geht der Arbitrageur kein Risiko ein, sondern nutzt nur die Unterschiede innerhalb eines bestimmten Zeitraums aus.

Was ist ein Arbitrageur?

Ein Arbitrageur macht sich grundsätzlich Preisunterschiede zu Nutze, die bei verschiedenen Finanzinstrumenten entstehen können:


Diese Preisunterschiede existierten allerdings nicht aufgrund unterschiedlicher Risiken, sondern sind ortsbezogen. Konkret kennt der Arbitrageur sämtliche Informationen über Preise, Zinsen oder Kurse – im Gegensatz zu anderen Marktteilnehmern. Diesen Informationsvorsprung nutzt er aus, um beispielsweise an Handelsplatz A ein Wertpapier zu kaufen und dieses im gleichen Moment an Handelsplatz B wieder zu verkaufen. Der Gewinn für den Arbitrageur entsteht, weil der Kaufkurs an Handelsplatz A und dem Verkaufskurs am Handelsplatz B liegt.

Beispiel für einen Arbitrageur

Wie ein Arbitrageur vorgeht, lässt sich am besten anhand eines Praxisbeispiels aufzeigen. Beispielsweise wird die Daimler-Aktie nicht nur an der Frankfurter Parkettbörse, sondern auch an Regionalbörsen etwa in Stuttgart gehandelt. Zum aktuellen Zeitpunkt gibt es somit mehrere Preise für eben dieses Wertpapier:

  • Frankfurt: Der Verkaufspreis für das Daimler-Wertpapier liege bei 50,00 Euro.
  • Stuttgart: Zum selben Zeitpunkt kann die Aktien in Stuttgart für 49,95 Euro gekauft werden.


Der Arbitrageur kauft die Daimler-Aktie jetzt in Stuttgart, um sie direkt wieder in Frankfurt zu veräußern. So entsteht eine Arbitrage von 5 Cent. Diese muss selbstverständlich oberhalb der Transaktionskosten liegen, die dem Arbitrageur entstehen.

Funktionen eines Arbitrageurs

In den Wirtschaftswissenschaften werden Arbitrageuren grundsätzlich positive Nutzeneffekte zugeschrieben. Durch ihr Handeln gleichen sich Preise für gleiche Güter an unterschiedlichen Orten schneller an. Denn wenn der Arbitrageur beispielsweise Wertpapier am „günstigen“ Handelsplatz A kauft, steigen hier die Preise aufgrund der Nachfrage. Folglich hört der Arbitrageur mit dem Kauf auf, sobald die Preise am Handelsplatz so weit gestiegen sind, bis sie sich ungefähr auf dem Niveau aller anderen Handelsplätze befinden.

Arbitrageur – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Ein Arbitrageur kauft Wertpapiere, um sie direkt wieder zu verkaufen
  • Gewinne erzielt er, weil sich die Preise eines Wertpapiers zum gleichen Zeitpunkt an unterschiedlichen Orten voneinander unterscheiden können
  • Durch den Arbitrageur erhöht sich die Markttransparenz

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