Hilfskostenstelle


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Man unterscheidet bei den Kostenstellen zwischen Hauptkostenstellen und Hilfskostenstellen. Ob und für welche Bereiche Hilfskostenstellen eingerichtet werden, wird bei jedem Unternehmen individuell aussehen. Hilfskostenstellen sind dazu da, um bestimmte Kosten, die nicht direkt Hauptkosten sind, zu verteilen und mittels Aufschläge in der Kalkulation einzubringen.

Beispiel: Haupt- und Hilfskostenstelle Material

Auf die Hauptkostenstelle „Material“ wird der Materialeinkauf gebucht. Materialnebenkosten, wie etwa Bezugskosten, Transportkosten etc. sollten ebenfalls auf die Hauptkostenstelle.

Typisch ist nun die Hilfskostenstelle „Materialgemeinkosten“ mit den Kosten für das Personal des Einkauf und der Lagermitarbeiter, Raumkosten und sonstige Nebenkosten des Lagers.

Anhand des Betriebsabrechnungsbogens wird dann die Hilfskostenstelle der Hauptkostenstelle zugeordnet, so dass ein entsprechender Zuschlagssatz ermittelt werden kann.

Praktisches Beispiel

In einem Monat wird Material im Wert von 100.000 € eingekauft, was auf die Hauptkostenstelle gebucht wird. Die Personalkosten der Einkäufer und Lagermitarbeiter belaufen sich auf 8.000 €. Raumkosten für das Lager, Stapler etc. belaufen sich auf 2.000 €. Die Hilfskostenstelle wird also mit 10.000 € belastet. Daraus errechnet sich ein Aufschlag von 10% auf die Materialkosten um die Materialgemeinkosten zu ermitteln.

Nun wird eine Kalkulation aufgestellt. In dieser wird das eingesetzte Material auf 100 € ermittelt. Zusätzlich ist jetzt ein Aufschlag von 10% für die Materialgemeinkosten zu berücksichtigen, so dass die Materialkosten von 110 € in die Kalkulation eingehen.

In dem Beispiel sieht man den Zusammenhang zwischen der Kostenstellenrechnung und der Kalkulation.

Auswirkung von verschiedenen Buchungsmöglichkeiten

Werden etwa die Bezugsnebenkosten auf die Hauptkostenstelle gebucht, müssen bei der Kalkulation diese Kosten im Material mit berücksichtigt werden. Werden sie auf die Hilfskostenstelle gebucht, erscheinen die Kosten über einen höheren Aufschlag der Materialgemeinkosten.

Beispiel:
Das Unternehmen bezieht seine Waren fast immer unfrei, bzw. es werden von den Lieferanten pauschale Versandkosten in Rechnung gestellt. Eine direkte Zuordnung zu den einzelnen Materialien ist zeitlich sehr aufwendig und deshalb wirtschaftlich nicht sinnvoll. Es fallen zu den obigen Zahlen zusätzlich 3.000 € Transportkosten bzw. Versandpauschalen an.

Da die direkte Zuordnung nicht möglich ist, werden die Bezugskosten auf die Hilfskostenstelle gebucht, so dass sich die Gemeinkosten auf 13.000 € erhöhen. In der Kalkulation muss nun mit einem Gemeinkostenzuschlag von 13 % gerechnet werden.

Könnte man die Bezugskosten einem bestimmten Material zuordnen, wäre die Buchung auf die Hauptkostenstelle sinnvoller. Dadurch würde sich der Gemeinkostenzuschlag verringern, aber die Materialeinzelkosten erhöhen.
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