Prepaid Kreditkarte


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Egal ob Geld abheben im Ausland, Zahlung im Internet, Reservierung eines Hotels oder Mietwagens oder einfach nur ein zusätzliches Zahlungsmittel: eine Kreditkarte kann Zahlungsverkehr weltweit deutlich vereinfachen. Problematisch ist dabei allerdings, dass viele Kunden einer solchen Kreditkarte - insbesondere, wenn es sich um Minderjährige handelt - überhaupt nicht über die notwendige Kreditwürdigkeit verfügen, um auf Kredit Zahlungen zu tätigen. 

Hierfür kommt prinzipiell eine sogenannte Prepaid-Kreditkarte in Betracht, bei der letztlich nur jenes Geld ausgegeben werden kann, welches vorher als Guthaben aufgeladen wurde. Eine Verschuldung ist somit schon im Vorfeld gänzlich auszuschließen. Wie funktioniert das Prinzip genau, worauf sollte geachtet werden?


Der Klassiker: Kreditkarte nach wie vor beliebtes Zahlungsmittel


Auch wenn heute viele Zahlungsdienstleister wie PayPal oder Amazon Payment immer beliebter werden, kann die Zahlung vor allem im Ausland mit einer Kreditkarte wesentlich einfacher sein. Wer seinen Urlaub in Übersee verbringt, kann mit der klassischen EC-Karte gar nicht an Bargeld gelangen - außerhalb Europas können die Bankautomaten keine Bankkarten mit V-Pay-Symbol mehr lesen. 

Auf eine Kreditkarte kann in diesem Zusammenhang also keinesfalls verzichtet werden. Die Problematik bei konventionellen Kreditkarten besteht allerdings schon dem Namen nach darin, dass auch in gewisser Weise ein Kredit aufgenommen wird, wenn die Kunden die Karte als Zahlungsmittel verwenden. Wer auf ein solches Darlehen, welches zudem häufig mit ungünstigen Zinsen belegt ist, verzichten möchte, kann auf eine Kreditkarte auf Guthabenbasis zurückgreifen. 

Zudem gibt es natürlich einen großen Kundenkreis von Nutzen ohne festes Arbeitseinkommen, wozu Minderjährige beispielsweise ebenso gehören wie Studenten, die trotzdem nicht auf eine Kreditkarte verzichten wollen. Häufig wird die Karte zur Reservierung benötigt, außerdem lassen sich einige Online-Zahlungen gar nicht tätigen, wenn keine Kreditkarte vorgelegt werden kann.

Auch Prepaid Kreditkarte kann ins Soll kommen


Die sogenannte Prepaid Kreditkarte funktioniert ähnlich der Prepaid SIM bei einem Handy oder Smartphone: letztlich unterscheidet sich die Handhabung kaum vom konventionellen Produkt, allerdings muss das Guthaben vor der Zahlung zunächst auf die Karte gebucht werden. Dies ist je nach Kreditkarten-Angebot entweder per Bareinzahlung oder per Überweisung möglich. 

Besonders Eltern, die eine solche Prepaid Kreditkarte für die eigenen Kinder in Betracht ziehen, sollten allerdings beachten, dass auch diese Karten ein wenig ins Minus rutschen können: beispielsweise, wenn bei einer Zahlung kein Online-Abgleich stattfindet, was beispielsweise in Restaurants möglich ist. Zudem ist es denkbar, dass die Karte nicht gedeckt ist, aber die Jahresgebühr abgehoben wird.

Unterschiedliche Gebührenordnungen


Die Grundgebühren sind bei der Entscheidung zugunsten einer Prepaid Kreditkarte durchaus von Bedeutung, allerdings nicht das alleinige Entscheidungskriterium. Etwa 20-30 Euro pro Jahr müssen durchaus einkalkuliert werden, obligatorisch sind diese Jahresgebühren allerdings nicht. Anbieter, die auf eine Jahresgebühr verzichten, verlangen allerdings häufig hohe Nutzungsgebühren. 

So kann es sein, dass Barbehebungen mit einem Pauschalsatz belegt werden; ebenso ist es möglich, dass für Zahlungen im Ausland und in fremder Währung besondere Zusatzgebühren anfallen. Grundsätzlich gilt auch hier: bei der Nutzung einer Kreditkarte entstehen der Bank Kosten, die diese natürlich gedeckt haben möchte. Der bei konventionellen Kreditkarten übliche Darlehenszins fällt allerdings weg, wenn eine Prepaid Kreditkarte gewählt wird - weshalb die übrigen Gebühren häufig ansteigen.

Welche Kreditkarte ist die richtige Wahl?


Zu den gebräuchlichsten Kartenunternehmen gehören Mastercard, Visa, American Express oder Diners Club. Die beiden zuerst genannten überzeugen durch die größte Akzeptanz, weshalb Interessenten sich auf eine dieser beiden Karten beschränken sollten. Nicht selten werden auch beide Karten zu einem Kreditkartenkonto ausgegeben, sodass zwischen Visa und Mastercard überhaupt keine Entscheidung gefällt werden muss.

Welcher Anbieter eine Prepaid Kreditkarte offerieren


Prinzipiell gibt es hier kaum Einschränkungen - fast jedes Unternehmen, welches auch konventionelle Karten auf Kreditbasis ausgibt, hat auch eine aufblasbare Kreditkarte im Portfolio. Dazu gehören Volks- und Raifeisenbanken ebenso wie Sparkassen. Generelle Aussagen zu den Konditionen lassen sich hier nicht treffen, weil jede selbständige Sparkasse eigene Gebühren festlegen kann. Wer sich also für ein solches Angebot interessiert und bereits Kunde bei einer dieser Banken ist, sollte sich direkt vor Ort informieren. Üblicherweise handelt es sich aber nicht um die beste Wahl, wenn geringe Gesamtkosten im Vordergrund stehen.

Zu den empfehlenswerteren Online-Anbietern von Prepaid Kreditkarten gehören folgende Unternehmen:

  • VIABUY Prepaid Mastercard : Die Vorteile liegen in den relativ moderaten Nutzungskosten. Eine Schufa-Abfrage erfolgt nicht, für Bargeldabhebungen müssen auch im Ausland keine Gebühren entrichtet werden. Bei der Zahlung in Fremdwährung fallen allerdings 2,75 % an zusätzlichen Kosten an. Die Grundgebühr beträgt 29,90 Euro pro Jahr. Eine Besonderheit: bis zu drei Partnerkarten sind möglich.

  • Insidemarketing GmbH InsideCard : Auch dieser Anbieter verzichtet auf eine Bonitätsprüfung, Online-Banking kann kostenfrei genutzt werden. Kunden können zudem ein eigenes Kartenmotiv bestimmen. Die Gebühren liegen bei nur fünf und 20 Euro im Jahr, die Fremdwährungszinsen bei lediglich 1,5 % vom Zahlbetrag. Dafür werden für die Bargeldabhebung im Ausland Gebühren in Höhe von 2 % berechnet.

  • Mastercard Joker : Die Mastercard Joker ist beispielsweise in Rewe-Supermärkten oder Aral Tankstellen erhältlich. Mit dem Kauf ist der Kreditkartenantrag noch nicht abgeschlossen, eine Registrierung auf der Website des Anbieters muss weiterhin erfolgen. Ausgegeben wird die Karte übrigens von der Novum Bank. Auf eine Schufa Prüfung wird verzichtet, auch die jährlichen Gebühren fallen moderat aus - lediglich 8,99 Euro im ersten und 7,99 Euro in jedem weiteren Jahr. Dafür ist die Karte dahingehend beschränkt, dass sie nur für online-Zahlungen verwendet werden kann. Außerdem lässt sich die Pappkarte maximal mit 100 Euro monatlich aufladen. Wer die Karte zum Zahlen in Fremdwährung verwendet, zahlt 2 % Gebühren; bei einer Nicht-Nutzung von sechs Monaten in Folge wird eine Inaktivitätsgebühr von 2,50 Euro pro Monat fällig.

  • Wüstenrot Visa Classic Prepaid : Auch die Wüstenrot-Bank hat eine Prepaid Kreditkarte im Sortiment. Die Jahresgebühr fällt mit 19 Euro pro Jahr akzeptabel aus, außerdem ist eine Eröffnung schnell möglich. Als eine der wenigen Banken kann dafür das Video-ident Verfahren genutzt werden. Ein weiteres Plus: die ersten 24 Barabhebungen in jedem Abrechnungsjahr sind kostenlos, danach werden allerdings 1,99 Euro berechnet. Zahlen lässt sich mit der Karte innerhalb der EU zumindest in Euro kostenlos, bei Fremdwährung wird eine übliche Gebühr von 1,5 % erhoben. Eine Schufa Prüfung erfolgt allerdings, was wohl auch mit dem an die Kreditkarte gekoppelten Girokonto liegt.

Kontoeröffnung nicht obligatorisch


Grundsätzlich ist es nämlich keinesfalls so, dass mit dem Abschluss einer solchen Prepaid Kreditkarte eine Kontoeröffnung verbunden ist, in einigen Fällen ist dies allerdings durchaus der Fall. Hier sollte also überprüft werden, ob tatsächlich noch ein zusätzliches Girokonto benötigt wird.

Die Vor- und Nachteile der Prepaid Kreditkarten einmal der Übersicht:

Vorteile:

  • In der Regel dieselben Funktionen wie bei einer konventionellen Kreditkarte
  • kein Verschuldungsrisiko
  • für Jugendliche geeignet
  • einfache Registrierung, häufig ohne zusätzliches Konto
  • einige Anbieter erlauben kostenlose Bargeldabhebung

Nachteile:

  • Insgesamt höhere Gebühren als bei konventionellen Kreditkarten
  • nicht alle Anbieter können ausschließen, dass die Karte ins Minus rutscht
  • kein Kreditrahmen, geringerer finanzieller Spielraum

Fazit: Eigenen Bedarf prüfen, Angebote vergleichen


Insgesamt lässt sich pauschal nicht beantworten, ob - ausreichende Bonität vorausgesetzt - eine konventionelle Kreditkarte nicht die bessere Wahl ist. In Verbindung mit dem Girokonto werden häufig günstigere Konditionen gewährt. Insbesondere bei regelmäßiger Nutzung kann es sinnvoller sein, auf ein Produkt mit geringen Nutzungsgebühren und dafür womöglich einer höheren Jahresgebühr zurückzugreifen. 

Für Kinder und Jugendliche oder den gelegentlichen Einsatz gibt es zur Prepaid Kreditkarte allerdings kaum eine Alternative. Interessenten sollten die vielen Anbieter allerdings durchaus miteinander vergleichen und im Vorfeld überprüfen, wie die Karte verwendet wird. Hinsichtlich der Gebührenstruktur gibt es ganz erhebliche Unterschiede, die am Ende zu unnötigen Mehrkosten führen können.
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