Bilanzgleichung


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Der Grundsatz der  Bilanzgleichung besagt, dass die beiden Seiten einer Bilanz summenmäßig immer übereinstimmen müssen.

Gründe für die Bilanzgleichung

Auf der  Aktivseite  der Bilanz sind die  Vermögenswerte eines Unternehmens ausgewiesen - also das, wofür das Kapital des Unternehmens verwendet wurde (Mittelverwendung).

Auf der  dagegen sind die  Schuldwerte  des Unternehmens verzeichnet - Verbindlichkeiten oder Kredite, mit denen die auf der Aktivseite aufgeführten Vermögenswerte finanziert wurden (Mittelherkunft). Außerdem ergibt sich dieser Bilanzaufbau aus der doppelten Buchführung (Soll = Haben), die als Grundlage für die Bilanz dient.

Aufstellen der Bilanzgleichung

Merke: Die Bilanzgleichung muss immer erfüllt sein!

Ist eine der beiden Bilanzseiten größer als die andere, hat die Buchhaltung einen Fehler gemacht.

Fast alle Unternehmen sind dazu verpflichtet, eine Bilanz aufzustellen. Dabei müssen sich die beiden Seite der Bilanz letztlich gleichen, andernfalls ist der Buchhaltung ein Fehler unterlaufen sein. Denn die Aktivseite der Bilanz beschreibt, wie die Mittel eines Unternehmens verwendet worden sind. Auf der Passivseite lässt sich ablesen, aus welchen Quellen eben diese Mittel stammen. Ist beispielsweise die Aktivseite größer als die Passivseite, so wurden Teile der Mittelherkunft nicht ordnungsgemäß erfasst.

Kommt es hingegen vor, dass die Passivseite größer als die Aktivseite ist, so wurden bestimmte Vermögenswerte nicht erfasst. Vereinfacht gesprochen hat die Buchhaltung beispielsweise einen aufgenommenen Kredit verbucht, die hiermit gekauften Autos aber nicht auf der Aktivseite gegengebucht. Rein mathematisch bzw. formell ergibt sich die Bilanzgleichung durch eine Gegenüberstellung beider Bilanzseiten. Um die Bilanz an sich aufzustellen, bedarf es aber wiederum eines recht hohen Aufwands:

  • Im Rahmen der Inventur erfasst das Unternehmen einmal pro Jahr, wie groß das Umlaufvermögen ist.
  • Das ganze Jahr über werden Vermögenswerte wie beispielsweise Verbindlichkeiten oder Kontostände fortgeschrieben.
  • Bei Gütern des Anlagevermögens werden Abschreibungen vorgenommen, um den Wert zum Bilanzstichtag zu ermitteln.
  • Es werden Anlageverzeichnisse erstellt, in denen die einzelnen Güter aufgelistet werden.

Beispiel für die Bilanzgleichung

Im Folgenden soll eine stark vereinfachte Bilanz aufgestellt werden, um zu verdeutlichen, warum die Bilanzgleichung stets erfüllt sein muss.

Anlagevermögen

Im Unternehmen befinden sich aktuell drei größere Maschinen, die insgesamt einen Wert von 1 Million Euro haben. Zusätzlich wurde eine Produktionshalle errichtet, die mit ebenfalls 1 Million Euro zu Buche steht.


Umlaufvermögen

Weil der Konzern in der vergangenen Periode fast alle Rohstoffe verbraucht hat, beläuft sich das Umlaufvermögen nach durchgeführter Inventur nur auf 100.000 Euro.

Insgesamt ergibt sich in diesem beispielhaften Fall also ein Vermögen von 2,1 Millionen Euro. Auf der Passivseite der Bilanz ist jetzt abzulesen, woraus dieses Vermögen eigentlich finanziert worden ist.


Eigenkapital

Ein Großteil der Mittel stammt aus dem Eigenkapital des Unternehmers, das sich auf 1,5 Millionen Euro beläuft.


Fremdkapital

Die Finanzbuchhaltung hat die laufenden Tilgungszahlungen für einen Bankkredit während des kompletten Geschäftsjahres fortgeschrieben. Zum Bilanzstichtag beläuft sich die Restschuld laut der Buchhaltung auf insgesamt 700.000 Euro.

Insgesamt liegt die Passivseite damit bei 2,2 Millionen Euro, auf der Aktivseite der Bilanz steht ein Wert von 2,1 Millionen Euro. Allerdings ist eine solche Ungleichheit nicht möglich, entweder wurden zu wenige Anlagegüter oder zu hohe Schulden verbucht. Bei nochmaliger Überprüfung stellt die Buchhaltung fest, dass eine Sondertilgung in Höhe von 100.000 Euro für den Bankkredit nicht erfasst worden ist. Wird diese berücksichtigt, ergibt sich eine Bilanzsumme von 2,1 Millionen Euro auf beiden Bilanzseiten. Damit ist die Bilanzgleichung wieder erfüllt.

Bilanzgleichung – Definition & Erklärung – Zusammenfassung

  • Die Bilanzgleichung muss immer erfüllt sein
  • Gemeint ist, dass sich der Wert der Aktivseite und der Wert der Passivseite gleichen
  • Ist die Gleichung nicht erfüllt, hat die Buchhaltung einen Fehler gemacht
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